Richtig lüften – unsere besten Tipps - [SCHÖNER WOHNEN]

2022-10-12 13:48:12 By : Ms. xie yun

Regelmäßiges Lüften entfernt nicht nur Milben und Pollen aus den Räumen, sondern beugt auch Schimmel sowie Feuchtigkeitsschäden an Möbeln und Wänden vor. Wer für regelmäßigen Luftaustausch in Innenräumen sorgt, verringert damit die Gefahr von "dicker Luft" im Haus und fördert seine Gesundheit.

Moderne Häuser sind nahezu luftdicht. Das macht sie sehr energieeffizient, führt unter Umständen aber dazu, dass sich Schadstoffe wie flüchtige organische Verbindungen (VOC), beispielsweise aus Lösungsmitteln, im Haus anreichern können, wenn nicht ausreichend gelüftet wird. Daneben sind belastende raumklimatische Verhältnisse auf einen zu hohen CO2-Gehalt zurückzuführen. Meistens sind einfach zu viele Menschen in einem zu kleinen oder schlecht gelüfteten Raum.

Regelmäßiges Lüften ist also aus zwei Gründen wichtig: Es verbessert das Raumklima und sorgt für gesunde Luft und es verhindert – gerade im Altbau ohne automatisierten Luftaustausch – Feuchtigkeitsschäden an Wänden und Möbeln. Übrigens: Am schnellsten gelingt ein Luftaustausch im Raum durch freies Lüften, wenn Sie querlüften, also Durchzug von einem offenen Fenster zum anderen schaffen. Achtung: Nie kipplüften. Sonst droht Schimmel.

Für einen guten und gesunden Schlaf ist eine Raumtemperatur im Schlafzimmer zwischen 16 und 18 Grad optimal. Ist es im Zimmer wärmer, fängt der Körper nachts an zu schwitzen und unterbricht die erholsamen Schlafphasen. Ist es zu kalt, kann es zu einer permanenten Muskelanspannung kommen, die ebenfalls den Schlaf stört. Wer öfter mit einem trockenen Rachen, einer verstopften Nase, trockener Haut und trockenen Augen aufwacht, sollte kontrollieren, ob die Luftfeuchtigkeit im Zimmer zwischen 30 und 66 Prozent beträgt. Ist die Luftfeuchtigkeit im Raum zu hoch, kann es schnell zu Schimmelbildung kommen, die sich sowohl negativ auf die Bausubstanz als auch auf die Gesundheit auswirkt.

Und: Hausstaubmilben fühlen sich ab einer Luftfeuchtigkeit von 60 Prozent am wohlsten und sie können bekanntlich Allergien auslösen. Ist die Luftfeuchtigkeit zu niedrig, kann dies wiederum zu Problemen beim Atmen führen, da der Sauerstoff schlechter in die Blutbahn gelangt. Außerdem werden die Augen und Nasenschleimhäute trocken, die Haut spannt schnell und die Immunabwehr wird geschwächt, es kommt zu Kopfschmerzen und Schlafstörungen.

Aus diesem Grund sehr wichtig: kurz vor dem zu Bett gehen mindestens zehn bis 15 Minuten ausgiebig stoßlüften. So kann nicht nur die abgestandene Luft des Tages ausgetauscht und Staub aus dem Zimmer gepustet werden - frische Luft fördert darüber hinaus ein schnelleres Einschlafen.

Da das Schlafzimmer meist der kälteste Raum der Wohnung ist, kommt es häufig vor, dass die Feuchtigkeit in der Luft, beispielsweise an Fensterscheiben (dem kältesten Ort im Altbau) kondensiert. Diese Nässe sollten Sie so schnell und regelmäßig wie möglich entfernen, denn sonst bildet sich Schimmel am Fenstersturz, dem -rahmen oder hinter möglicherweise undichten Silikonfugen. Beobachten Sie regelmäßig Kondenswasser an Fensternscheiben, zeigt dies, dass falsch gelüftet und geheizt wird. Grundsätzlich lässt Kondenswasser auf eine zu hohe Luftfeuchtigkeit schließen, die durch zu seltenes Lüften und eine zu kalte Innentemperatur begünstigt werden kann. Denn: Wenn der Raum zu kalt ist, kann die Luft die Feuchtigkeit nicht aufnehmen. In diesem Fall kann ein sogenannter "Hygrometer", ein Luftfeuchtemesser, helfen, ein gesundes Raumklima zu finden.

Ebenfalls wichtig: am Morgen nach dem Aufstehen die Fenster öffnen. Durch das Atmen und natürliche Schwitzen verliert ein Mensch im Durchschnitt bis zu einem Liter Feuchtigkeit jede Nacht. Um diese aus dem Zimmer zu transportieren, ist es gut, am Morgen einmal gründlich durchzulüften.

Auch in Räumen wie dem Wohnzimmer oder dem Homeoffice ist es wichtig, regelmäßig für frische Luft und neuen Sauerstoff zu sorgen. Da wir uns in unseren Wohnräumen die meiste Zeit des Tages aufhalten, wird die frische Luft hier schnell knapp. Wenn es sich bei dem Raum außerdem um das Arbeitsumfeld handelt, kann diese schlechte Luftqualität zu Konzentrationsschwächen und Müdigkeit führen. Wer regelmäßig lüftet, sorgt folglich nicht nur für ein gesundes Wohnumfeld, sondern auch für mehr Energie und Konzentration.

Eine hohe Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen, die beispielsweise durch das Trocknen von Wäsche erzeugt wurde, muss durch regelmäßiges Lüften bekämpft werden. Grundsätzlich sollten Sie, wenn möglich, darauf verzichten, Wäsche innerhalb der Wohnräume zu trocknen. Ist dies jedoch im Winter nicht zu vermeiden, empfiehlt es sich, die Fenster währenddessen zu kippen, die Türen zu den anderen Räumen zu schließen und für eine Grundwärme im Raum zu sorgen.

Spätestens wenn sich an den inneren Fensterscheiben Tröpfchen bilden, sollte dringend gelüftet werden. 60 Prozent Luftfeuchtigkeit gilt in Wohnräumen dabei als Obergrenze.

Küche und Badezimmer sind dafür prädestiniert, dass sich innerhalb kurzer Zeit viel Feuchtigkeit sammelt, sei es nach dem Duschen oder Kochen. Diese sogenannten "Feuchtespitzen" sollten Sie direkt durch unmittelbares Lüften bekämpfen, da sich das Wasser in der Luft andernfalls an Wänden, Böden und Geräten festsetzt, was zu Schimmelbildung führen kann. Besonders im Badezimmer sollten Sie darauf achten, Wände und Böden stets trocken zu halten.

Während bei allen anderen Räumen die Türen zu den benachbarten Zimmern offen stehen sollten, empfiehlt es sich bei Küche und Bad, die Türen zu schließen. So kann sich die beim Duschen oder Kochen erzeugte Feuchtigkeit nicht in die anderen Zimmer verteilen – und beim Arbeiten in der Küche gilt Dasselbe auch für Gerüche. Wem im Badezimmer kein Fenster oder keine Lüftungsanlage zur Verfügung steht, sollte die Tür zum angrenzenden Raum, meist dem Flur, öffnen und eine sogenannte "Schocklüftung" durchführen, damit kein Feuchtigkeitsstau entsteht.

Auch im Winter bei laufender Heizung wohngesund und energieeffizient zu lüften, ist eine Herausforderung. Gerade bei kühlen Außentemperaturen ist es nicht nur wichtig, korrekt zu lüften, sondern auch, richtig zu heizen. Beim Lüften im Winter sollten die Heizkörper für die Dauer des Lüftens heruntergedreht und nach erfolgtem Luftaustausch wieder hochgedreht werden. Die Zimmertüren sollten bei starker Heizwärme geschlossen bleiben, sodass die warme Wohnungsluft nicht in unbeheizte oder kältere Räume zieht und dort zu Luftfeuchtigkeit und Kondenswasser führt. Grundsätzlich gilt: Auch wenn sich gerade niemand in der Wohnung aufhält, sollte die Grundtemperatur nicht unter 16 Grad Celsius fallen.

Smarte Heizkörperthermostate sorgen dafür, dass Heizkörper automatisch ihre Temperatur senken, sobald sie vom Fenstersensor die Meldung bekommen, dass ein Fenster geöffnet wurde. Abhilfe gegen zu trockene Luft im Winter bieten sogenannte Luftbefeuchter.

Für die ideale Heiz-Lüftungs-Symbiose gibt es mittlerweile viele Smart-Home-Geräte, die eine ideale Raumtemperatur ermitteln, dabei schädliche CO2- und VOC-Konzentrationen erkennen und zum Lüften auffordern. Dabei misst ein Sensor die Lösemittel und den Anteil von Kohlendioxid sowie die Feuchtigkeit und Temperatur der Raumluft. Die Details der Analyse können auf dem Smartphone oder Tablet angezeigt und auch rückwirkend analysiert werden. So lassen sich beispielsweise auch Warnwerte einstellen, welche die Nutzer:innen warnen, sollte ein bestimmter Wert der Raumtemperatur aus dem Muster fallen.

Fensterintergrierte Lüftungsgeräte mit oder ohne Wärmerückgewinnung oder automatisierte Fenster, die sich ab einem kritischen CO2-Wert oder zu viel Feuchtigkeit im Raum automatisch öffnen, sind die Königsklasse. Allerdings freilich mit größerem Aufwand zu installieren.

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